Die Theater-Company bereitet sich im Musikheim Buchs für ihr neues Stück “Gerüchte, Gerüchte” vor. Dabei stehen aber nicht nur Proben auf dem Plan – von der Homepage bis zum Bühnenbau macht das Team fast alles selber.
Die vor drei Jahren gegründete Theater-Company spurt auf die Zielgeraden ihres neuen Stückes «Gerüchte, Gerüchte» zu. 14 junge Männer und Frauen aus der Region treffen sich jeden Freitagabend und Samstag im Buchser Musikheim. Unter der Leitung der Werdenberger Regisseurin Simona Specker üben sie ihre Rollen. Aber erst ist Aufwärmen angesagt.
Auf Atmungs- und Entspannungsübungen folgen Übungen für Stimme, Körper und Aufmerksamkeit. Letztere erhöhen die Konzentration. «Ein Schauspieler muss sich völlig fallen lassen, aber dennoch immer erfassen, wer wo ist und was wo in welchem Moment passiert», erklärt Simona Specker den Sinn dieser Übungen. Ausserdem soll das Aufwärmen die Spielfreude entwickeln und helfen, aus sich herauszugehen.
Rund ums Theater gibt es noch viel zu tun
Nach dem Aufwärmen probt die Gruppe den zweiten Akt der Komödie «Gerüchte, Gerüchte». Regisseurin Simona Specker lässt durchlaufen, korrigiert, wo nötig, und gibt am Ende ein Fazit. «Die Einsätze müssen schneller kommen», sagt sie zum Beispiel. Knapp zwei Wochen verbleiben den Schauspielern noch, an ihrer Rolle zu feilen. Das ist aber noch nicht alles. Rund ums Theater gibt es noch viel zu tun.
Während bei anderen Theatern verschiedene Ämtli von externen Personen übernommen werden, krempelt die Theater-Company die Ärmel selber hoch. Fotos, Homepage, Flyer, Plakate, Bühnenbild und Effekte – um das alles sorgen sich die Beteiligten. Auch wenn sich der Name «Theater-Company» auf Kompagnie, also auf das Ensemble, bezieht, sind sie auch eine Art Theaterfabrik, weil sie so vieles selber fabrizieren. So werden nicht nur auf der Bühne, sondern auch hinter der Bühne vielfältige Talente sichtbar.
Das Drumherum kennen lernen
Da ist zum Beispiel Steffan Arrends. Nach Vorgabe der Regisseurin hat er am Computer das Bühnenbild gezeichnet und es auf die Räumlichkeiten im Krempel berechnet. Er produziert zusammen mit den erfahrenen Kulissenbauern Meinrad Kühnis und Kurt Steiger verschiedene Elemente für die Bühne. Martin Grimm ist der Bastler und Tüftler der Gruppe. Wie bereits vor drei Jahren ist er für die Effekte verantwortlich. Immer wenn es knallt und zischt oder seine Kenntnisse in der Elektronik gefragt sind, ist er am Werk. «Dadurch, dass wir sehr viel selber machen, können wir die Kosten tief halten», sagt Simona Specker.
Aber der eigentliche Grund für die Arbeit hinter der Kulisse ist der Gemeinschaftssinn. «Wir sind ein Ausbildungstheater. Und zur Ausbildung gehört, dass die Schauspieler das Drumherum kennen lernen. So haben sie viel mehr Verständnis und Ehrfurcht gegenüber den Helfern. Denn diese sind genauso wichtig», sagt Simona Specker. Auch bei der Weiterbildung der Schauspieler werden Experten aus den eigenen Reihen aufgeboten. Nebst der professionellen Begleitung von Simona Specker führen Mental-Coach Robin Egloff und Impro-Schauspielerin Claudia Ehrenzeller verschiedene Workshops durch, unter anderem zum Thema Text merken oder Lampenfieber.
Trotz der vielen Arbeit nehmen sich die Schauspieler Zeit für geselliges Beisammensein. So unternehmen sie hie und da auch abseits des Probebetriebs etwas gemeinsam, oder sitzen nach einer Probe noch auf das eine oder andere Glas zusammen. Dass die Theater-Company ein gutes Team – egal ob auf oder neben der Bühne – ist, spürte man an diesem Abend deutlich.
Hinweis: Die Theater-Company spielt ihr Stück «Gerüchte, Gerüchte» vom 1. bis 13. März im Krempel Buchs.